Wenn Windeln plötzlich uncool werden – der Wechsel zur Unterhose

Kennen Sie schon den weltberühmten Pippi-Kacka-See? Er ist ein Zauber-See und kann seine Örtlichkeit ganz flexibel wechseln: Mal ist er im Badezimmer, mal im Wohnzimmer, auch schon mal auf der Terrasse – je nachdem, wie schnell es halt gehen muss. Wie ekelig, denken Sie? Zurecht, denke ich auch, aber die Erfindung dieses Begriffes stammt ganz aus der Wort-Schmiede meines Sohnes, der gerade jeden Tag lustige neue Kreationen aus dem Kindergarten mitbringt. Anlass der jüngsten kreativen Wortschöpfung ist der neue beste Freund meines Sohnes, der kleine Mick, der gerade lernt, wie man auf die Toilette geht. Otto ist schließlich schon groß und kann seinem Patenkind das im Null-komma-nix beibringen – so schnell, wie er es eben gelernt hat.

Lesen Sie die Ironie aus meinen Sätzen heraus? Ach, wenn ich so ein Jahr zurück denke, dann bemitleide ich ein bisschen Micks Mama und Papa, denn die Berge an Pippi-Wäsche wollten und wollten bei uns einfach nicht kleiner werden. Mal kam es zu schnell, mal aus Trotz, mal hat der junge Mann es schlichtweg vergessen beim aufregenden Spielen. Und immer wenn ich kurz davor war, die Fassung zu verlieren, erinnerte ich mich zum Glück an die Ratschläge von all den klugen Menschen um mich herum, deren Kinder schon trocken waren: Ruhe bewahren, tief durchatmen (manchmal besser Luft anhalten….) und dem Kind seine Zeit geben. Jaja, es stimmt ja auch, es ist alles richtig im Nachhinein, die lieben Kleinen können ja meistens nichts dafür, wenn etwas in die Hose geht. Und ein Glück habe ich wirklich nur sehr, sehr selten die Nerven verloren: z.B. morgens, wenn wir im Winter im Zwiebel-Look los wollten, schon viel zu spät dran waren und sich dann plötzlich ein auffällig dunkler Fleck in Ottos Leistengegend bildete. Oder im Auto, im Stau, wenn Otto SOFORT Pippi musste, nachdem wir gerade von der Raststätte runtergefahren sind. Oder auch schön: Beim Wutanfall im Supermarkt, als ich völlig verschämt die Kassiererin um eine Rolle Küchenpapier bitten musste, weil mein Kind wie angedroht Pippi mitten im Süßigkeiten-Gang gemacht hat.

Wechsel von Windel zur Unterhose? Am besten jede Menge Kinderwäsche parat halten!

Was mich rettete vor dem tiefen nervlichen Zusammenbruch in den Pippi-Kacka-See: Capt´n Sharky Unterwäsche! Denn die, jaha, war so heißgeliebt, dass es viel zu schade wäre, wenn da Pippi rein käme! Und jedes Mal, wenn man auf die Toilette ging, konnte man sich schließlich anschauen, wie toll der kleine Pirat einen von der Hüfte her anlachte.

Die Eskapaden wurden immer weniger, die Wäscheberge (zumindest im Unterwäsche-Bereich) ein bisschen kleiner und die Mama immer entspannter. Seit neuestem ist übrigens auch die Windel in der Nacht ziemlich uncool und wir tasten uns langsam heran, auch in später Stunde zur Toilette zu gehen.

Und wenn ich daran denke, dass Lotte irgendwann ja auch einmal windelfrei werden wird, habe ich schon ein bisschen Bammel vor der Umstellung. Ob die Capt´n Sharky Shorts da wohl auch das Wundermittel sein werden? Eher der Prinzessin Lillifee Slip? Aber je nachdem, wie gut unser Mädchen sich macht, muss die Piraten-Unterwäsche im Zweifel auch mal wieder herhalten – wenn’s mal wieder knapp wird. Und der große Bruder gibt bestimmt ein paar gute Ratschläge, wie man Pippi und Co. bändigen kann. Der arme Mick im Kindergarten ist ja derzeit sein Prototyp…

Schiesser Mama

Unsere Schiesser-Mama erzählt uns in heiteren Geschichten von ihrem ganz normalen, tagtäglichen Wahnsinn mit ihren beiden Kids Lotte (2 Jahre) und Otto (5 Jahre). Zwischen all dem Familienchaos, Wäschebergen und ihrem Job nimmt sie sich mit ihrem Blog eine Auszeit, um Leidensgenossinnen von den kleinen und großen Herausforderungen zu berichten, gibt Tipps & Tricks weiter und bringt uns mit ihren Anekdoten immer wieder zum Schmunzeln.

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